Hochwasser.
In der HafenCity wurde ein neues Schmuckstück bezogen: Die Hauptverwaltung des in Hamburg ansässigen Weltkonzerns Marquard & Bahls zog von der Innenstadt an die Elbe. Vor dem Beginn der Hochbauarbeiten waren umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderlich. Dabei war eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern.
Das Grundstück lag über lange Zeit brach. Die vorhandene Uferlinie war in einem ausgesprochen desolaten Zustand. Im Zuge der erforderlichen Baugrubensicherung für die ca. 8,5 m tiefe Baugrube wurde die wasserseitige Verbauwand als Spundwand hergestellt. Die Verbauwände an den anderen drei Grundstücksseiten wurden als überschnittene Bohrpfahlwand ausgeführt. Eine Rückverankerung der Verbauwände, wie allgemein üblich, hätte den Bauablauf am wenigsten gestört. Doch das war hier aufgrund der vielfältigen Restriktionen nicht möglich. Dazu gehörten die Widerlagerkonstruktionen der direkt angrenzenden denkmalgeschützten Ericusbrücke und der viel befahrenen Shanghaibrücke, die sehr verformungsempfindlichen Hauptsielen sowie die vorhandene Baugrundverbesserung unter den umliegenden Straßen. Daher wurde die Baugrube hier durch eine Innenabsteifung gegen die maximale Wasserdruckdifferenz von ca. 7 Metern gesichert. Die Absteifung wurde geschickt mit den Rohbauarbeiten der beiden Untergeschosse koordiniert.
Insgesamt wurden alle Tiefbauarbeiten - einschließlich einer Kaimauersanierung für einen sehr schmalen Bereich direkt angrenzend zur Shanghaibrücke, der Baugrube, der neuen Ufersicherung mit Schräganker, der Pfahlgründung sowie der Rohbauarbeiten der beiden Untergeschosse - in knapp zwölf Monaten fertiggestellt.
Als kleines architektonisches Highlight wurde aufgrund der direkten Wasserlage ein eigener Bootsanleger für besondere Anlässe in die Konstruktionen von Kaimauer und Gebäudeaußenwand integriert und mit einer maßgeschneiderten Aufzugskonstruktion ausgestattet.
© BIN, BIN, BIN, BIN, BIN, BIN, Carl-Jürgen Bautsch