Ein großes Loch neben der Alster.
Neue Dimensionen in Hamburgs Zentrum: Wer heute die Europa Passage ebenerdig von der Mönckebergstrasse aus betritt, hat nicht nur 7 Geschosse über sich - sondern auch 7 Geschosse unter sich!
Eine riesige Baugrube mitten in der City, die Verformungsempfindlichkeit der umliegenden Bebauung, der hohe Grundwasserdruck: All das und vieles mehr erforderte hier in besonderer Weise Ideenreichtum, Kreativität und Präzision des Ingenieurs. Ein neues, in unserem Büro entwickeltes Programm zur Verformungsberechnung im Boden wurde eingesetzt. Baubegleitend gemessene Verformungen bestätigen mit großer Nährung die vorab berechneten Werte.
Die Bauweise: Äußerlich umlaufend wird die Baugrube durch eine 80 cm dicke Schlitzwand begrenzt, die in etwa 30 m Tiefe in den wasserundurchlässigen Glimmerton einbindet. Die Baugrube ist nach innen ausgesteift. Gebaut wird von oben nach unten. Die 3 oberen Aussteifungslagen werden mit Pressen gegen die Verbauwand vorgespannt! Die obere Aussteifungslage ist ein Stahlfachwerk. Darunter liegen 5 Stahlbeton-Teildeckel. Sie werden später zu Geschossdecken ergänzt.
Der Besucher der Europa Passage kann von den Leistungen zur Herstellung der Baugrube kaum noch etwas erahnen. Sehen kann er davon jedenfalls nichts mehr. Die Ingenieursaufgabe ist damit erfüllt.
© Luftbild Friedel, Alex Lipsky, BIN, BIN, BIN, BIN, BIN, BIN, BIN, BIN