Roter Rost ist schon lange nicht mehr da.
Rotfärbende rostige Verbindungsmittel gaben dem flachen, häufig überspülten Holzsteg über die Bille einst den Namen. Schon im Kolonialzeitalter bauten die Hamburger an dieser hafennahen Stelle eine Handelsfurt aus. Im frühen 20. Jahrhundert siedelten sich hier Fabriken und Gewerbe an: Hamburger Industriegeschichte wurde geschrieben! Die Brücke wurde immer wieder erneuert, umgebaut und saniert.
Seit den 1980er Jahren lag das Areal um die Rote Brücke dann überwiegend brach. Nach einer Flächensanierung steht es nun aber wieder als modern erschlossenes Gewerbegebiet mit verkehrstechnisch sehr guter Anbindung zur Verfügung.
Ein vollständig neues Bauwerk ersetzte die marode Brücke, die nur für PKW-Verkehr zugelassen war. Die neue Brücke ist für Schwerlastverkehr ausgelegt. Sie ist jetzt doppelt so breit und hat auch Platz für bequeme Fußgänger- und Fahrradwege. Die robuste Integralbrücke kommt ohne Fahrbahnübergänge und Brückenlager aus. Unaufdringlich überspannt sie bogenförmig 19 Meter.
Der Sichtbeton des Brückenkörpers ist vom Rand her mit verschiedenen Helligkeiten abgestuft. Nur die Widerlager sind mit Mauerwerk bekleidet, das mit seinen dunklen Farben in die Uferzonen einrückt.
Der rote Klinker, das rotlackierte Geländer und dessen Handläufe aus rötlich schimmerndem Holz geben der Brücke schließlich eine neue Erklärung für ihren alten Namen.
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